Ein Nachruf für Dieter Kallus

Ein Nachruf für Dieter Kallus

   *10.11.1940   † 14.03.2019

   Schulleiter an der Musterschule von 1988 bis 2006
   Initiator des Schulischen Zentrums für die Förderung musikalisch Begabter
   Neubegründer des Musterschulvereins 1903 e.V.

Am 14.03.2019 ist Dieter Kallus, ehemaliger Schulleiter der Musterschule und Neubegründer des Musterschulvereins verstorben. Wir erinnern uns an seinen zupackenden Geist, der sich nicht scheute, schwierige Projekte anzupacken und es dabei verstand, andere Menschen mit seiner herzlichen Art mit auf den Weg zu nehmen. Ohne ihn gäbe es den Musterschulverein in seiner heutigen Form nicht, und der Verein hätte in der Vergangenheit nicht so viel Gutes für die Musterschule, deren aktiven und ehemaligen Schülerinnen und Schülern tun können.

Wir trauern um ihn und führen sein Wirken fort.

In Dankbarkeit

Der Musterschulverein

Auch die Musterschule hat einen Nachruf verfasst.

 

Eine kleine Chronik seines Wirkens:

März 1988
Dienstantritt des neuen Schulleiters Dieter Kallus als Nachfolger von OStD Reinhold Auel

1989
Entdeckung eines Karteikastens mit Adressen der Mitglieder des MSVs aus den 60er Jahren und Kontaktaufnahme mit 7 verbliebenen Mitgliedern

April 1989
erstes Treffen und Gedankenaustausch über Kooperationsmöglichkeiten mit dem Direktor des benachbarten Dr. Hoch's Konservatoriums, Frank Stähle

1989/90
Entwicklung des Konzepts eines sogenannten „Musik-Zweigs“ in Kommunikation und Absprache mit allen schulischen Gremien und den vorgesetzten Stellen in den Schulämtern, dem Regierungspräsidium Darmstadt und dem Kultusministerium in Wiesbaden

Mai 1989
Entschluss zur Neugründung des Musterschulvereins e.V. und Einladung an alle Teile der Schulgemeinde und Ehemalige zur einer konstituierenden Sitzung

06.06.1989
Neugründung des Musterschulvereins, der am 14.10.1903 zum 100-jährigen Jubiläum der Musterschule als Ehemaligenverein gegründet wurde, mit Hilfe der 7 verbliebenen Mitglieder, aktiven Eltern und Lehrer, Wahl eines Vorstandes und Planung der Überarbeitung der Vereinssatzung, Ausrichtung als Ehemaligen- und Förderverein

1990
Initiative zur Herausgabe einer Vereins- und Schulzeitschrift durch den MSV. Die „Musterschulzeitung“ erscheint in der Regel jährlich und existiert bis heute. Einladungen des MSVs zu Führungen und Vorträgen

1990/91
Schulversuch zur Einrichtung eines besonderen Angebots mit Schwerpunkt in Musik. Beginn der Kooperation mit dem Dr. Hoch's Konservatorium. Einrichtung einer zusätzlichen Stelle für den Koordinator des Projekts. Finanzielle Unterstützung des Schwerpunktes in Musik durch Mitgliedsbeiträge und Spenden des MSVs. Diskussion und Verabschiedung einer neuen, zeitgemäßen Satzung des MSVs

November 1991
Organisation eines musikalischen Vortragsabends zur feierlichen Eröffnung des „Musik-Zweiges“ im Dr. Hoch's Konservatorium durch den MSV

1992
Beginn der Schulpartnerschaft und des fachlichen Austauschs mit dem Spezialgymnasium Schloss Belvedere in Weimar aufgrund persönlicher Kontakte mit dessen Direktor Wolfgang Haak. Besuchsfahrt von Mitgliedern des Vereins nach Weimar

1993
1. Ehemaligenfest in den Räumen der Musterschule, organisiert durch den MSV; weitere Feste 1995, 1997, 2000, 2003, 2008, 2013 und 2018

Schuljahr 1995/96
Musik wird ab diesem Schuljahr als Leistungsfach in der Gymnasialen Oberstufe der Musterschule angeboten.

1999
Zusammenarbeit mit der Oper Frankfurt bei der Inszenierung der Oper „Cinderella“ von Peter Maxwell Davies (Musikalische Leitung: Johannes Debus, Regie: Frank Martin Widmaier)

2000
Einführung von MuT (Musterschultraining) als Unterabteilung des MSVs zur Organisation einer Hausaufgabenhilfe für die Klassenstufen 6 und 7

2003
Festjahr zum 200-jährigen Gründungsjubiläum der Musterschule mit Festkonzerten im Sendesaal des Hessischen Rundfunks, Festakt im Saal der IHK, Konzerten im Palmengarten und anderenorts, Ehemaligenfest, Schulfest und vielen weiteren Veranstaltungen

17.11.2003
Festakt des MSVs zum 100-jährigen Vereinsjubiläum im Holzhausenschlösschen

Schuljahr 2003/04
Start der Kooperation mit Kaleidoskop e. V., Stadt/Land-Projekt, ganzheitliches Nachmittagsangebot an Frankfurter Schulen, Entwicklung von Instrumentalunterrichtsangeboten

2005
Umzug des Konservatoriums in das neue Gebäude in der Sonnemannstraße

Sommer 2005
Beginn der umfangreichen Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen im Altbau der Musterschule und des Umbaus der Aula

2005/06
Aufnahme in das Programm „Begabtenklassen“ des Hessischen Kultusministeriums. Überreichung der Urkunde durch Staatssekretär Jacobi im Rahmen eines Festakts am 3. Mai 2005

Schuljahre 2005/06 bis 2007/08
„Schulisches Zentrum für Musik und Begabtenförderung“ mit dem Auftrag zur Erprobung und Entwicklung von geeigneten Fördermaßnahmen. Schuljahr 2005/06 Umstellung auf G8, daraus resultierend: Veränderungen in der schulischen Stundentafel

Januar 2006
Verabschiedung des Schulleiters Dieter Kallus in den Ruhestand

2006 bis 2019
Alte und neue Akteure führen die von Dieter Kallus aufgebauten Schwerpunkte weiter. Das Konzept des Schulischen Zentrums zur Förderung musikalisch Begabter wird an der Musterschule weitergeführt und kontinuierlich ausgebaut. Erfolgreiche Höhepunkte sind u.a.: 1. Preis für das Schulorchester beim 2. Hessischen Schulorchesterwettbewerb im Sendesaal des Hessischen Rundfunks (Mai 2013). Perkussionsgruppe A: Preisträger beim Wettbewerb „Brücken in die Zukunft“ und Auftritt in der Paulskirche (März 2015). Das als eines der ersten Gymnasien in Frankfurt begonnene Nachmittagsangebot kann im Schuljahr 2018/19 zum Ganztagsangebot nach Profil 2 ausgebaut und verstetigt werden. Auch die Kooperation mit dem Dr. Hoch's Konservatorium wird gestärkt und weitergeführt. Der Musterschulverein entwickelt sich weiter und gewinnt viele neue fördernde Mitglieder. Alle fünf Jahre organisiert er ein großes Fest für die Ehemaligen und unterstützt in Zusammenarbeit mit dem Schulelternbeirat die Aktivitäten aller Fachbereiche der Musterschule mit Projektförderungen. Dieter Kallus hat an den Ehemaligenfesten und anderen Aktivitäten des Musterschulvereins – soweit seine Gesundheit es zuließ – noch oft und gerne teilgenommen und war gern gesehener Gast.